PRO BAHN Landesverband Berlin/Brandenburg e.V. Fahrgastverband PRO BAHN
Trotz Versprechen von Verkehrsminister Tabbert: VBB leitet Stilllegung der RB73 ein https://www.pro-bahn-berlin-brandenburg.de/2025/09/08/trotz-versprechen-von-... Sep 8th 2025, 12:17 by Julian Krischan
Erst die Zusage, dann der Schnitt: Brandenburgs Verkehrsminister Tabbert bezeichnete die Bahnlinie RB73 als „von hoher Bedeutung“, doch nun leitet der VBB mit einer neuen Ausschreibung faktisch deren Stilllegung nördlich von Kyritz ein. Der Fahrgastverband PRO BAHN Berlin/Brandenburg kritisiert dieses Vorgehen scharf als Widerspruch zu allen politischen Bekenntnissen und fordert den Minister auf, die Ausschreibung umgehend zurückzuziehen, bevor Fakten geschaffen werden. Die Bedienung der Regionalbahn-Linie von Neustadt (Dosse) nach Pritzwalk und Meyenburg wird seit Jahren diskutiert. 2023 hat sich das durch den Fahrgastverband PRO BAHN unterstützte Bündnis Schiene Berlin/Brandenburg mit einem Vorschlag zu Wort gemeldet, nach dem die Strecke Neustadt (Dosse) – Pritzwalk -Güstrow in eine zweite Regional-Express-Achse Berlin-Rostock eingebunden werden soll, weil sich nur so sich die nötigen Fahrgastzahlen erreichen lassen, um eine attraktive Bedienung sicherzustellen. Gleichzeitig wäre die Linie eine willkommene Entlastung des Verkehrs Berlin-Ostsee, der von überfüllten Zügen auf den anderen Strecken gekennzeichnet ist. Aufgrund der Vorschläge des Bündnisses ließen das Brandenburger Verkehrsministerium und das Land Mecklenburg-Vorpommern die Machbarkeit durch Gutachter untersuchen. Der Entwurf dieser Studie fiel positiv aus. Auch die weitreichende Variante mit Elektrifizierung und teilweiser Geschwindigkeitsanhebung auf 160km/h erreichte eine positive Wirtschaftlichkeit. In der Presseerklärung zur Vorstellung dieser Untersuchung wird der Brandenburger Verkehrsminister zitiert: „Die Bahn verbindung ist von hoher Bedeutung für die gesamte Region im Nordwesten von Brandenburg und den Süden von Mecklenburg-Vorpommern,“ und: „Wir setzen uns gemeinsam für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Verbindungen ein…“ (siehe Pressemitteilung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung vom 13.08.2025 Gutachten RB 73/74 | Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg). Nun hat der Verkehrsverbund Berlin/Brandenburg (VBB) die Ausschreibung des Verkehrs im „Netz Nordwestbrandenburg“ veröffentlicht, die den Verkehr der Linien RE6, RB55 und RB73 im Zeitraum von 2028 bis 2036 umfasst. Diese Ausschreibung sieht für die RB73 nur Verkehrsleistungen auf dem kurzen Abschnitt zwischen Neustadt (Dosse) und Kyritz vor. Eine Bestellung von Verkehrsleistungen auf der RB73 über Kyritz hinaus nach Meyenburg bzw. in Richtung Mecklenburg-Vorpommern ist nicht vorgesehen, auch nicht als Option. Der Fahrgastverband PRO BAHN stellt dazu fest: • Die Vereinigung der bisher getrennten Wettbewerbsnetze RE6 undRB55 einerseits und der RB73 andererseits in einer gemeinsamen Ausschreibung ist nicht sachgerecht. Für die RB73 sollte eine getrennte Vergabe erfolgen. Nach einem angestrebten Ausbau der Strecke wäre die Linie ohnehin Teil eines Nord-Süd-Verkehrs von Berlin nach Rostock, zum Beispiel als Verlängerung der RE2 über Nauen hinaus. • Auch unter dem Gesichtspunkt, mittelständischen Verkehrsunternehmen wie der Hanseatischen Eisenbahn ein Überleben zu ermöglichen, ist eine separate Ausschreibung oder zumindest ein separates Los in der Ausschreibung mit entsprechenden Ausweitungs-Optionen im Fall des Ausbaus notwendig. • Die Nicht-Bestellung von Verkehrsleistungen zwischen Kyritz und Meyenburg als Ergebnis der jetzt gestarteten Ausschreibung wäre die erneute Stilllegung der RB73 nach Pritzwalk und Meyenburg im Jahr 2028 durch die Hintertür, entgegen der Aussagen des Ministers. Der Fahrgastverband PRO BAHN Berlin/Brandenburg appelliert an den Brandenburger Verkehrsminister: „Ziehen Sie die Ausschreibung der RB73 vor dem Abschluss der Untersuchungen der beiden Länder zur 2. Achse Berlin-Rostock zurück! Vor der Ausschreibung und Vergabe von Verkehrsleistungen über 2028 hinaus muss das langfristige Ziel auf der Grundlage der laufenden Untersuchungen zwischen beiden Ländern festgelegt werden. Die Aufstellung des nächsten Landesnahverkehrsplans, in die die Ergebnisse einfließen sollen, muss abgewartet werden. Vorher dahin sollte der aktuell bestellte Fahrplan bestellt und weitergefahren werden, und keinesfalls eine Stilllegung durch die Hintertür erfolgen.“ Download (367,45 kB) Diese Seite teilen:
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