PRO BAHN Landesverband Niedersachsen/Bremen e. V.
Seit über 35 Jahren aktiv für Fahrgäste in Bahn und Bus
Neuerlicher Bahnstreik der GdL ist Provokation für Fahrgäste https://www.pro-bahn-niedersachsen.de/pressemitteilung/neuerlicher-bahnstrei... Dec 6th 2023, 20:32
Der PRO-BAHN-Landesverband Niedersachsen/Bremen bewertet den für den 07. und 08.12.2023 angekündigten Warnstreik der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GdL), der sich insbesondere gegen die Deutsche Bahn AG richtet, als Provokation auf dem Rücken der Fahrgäste. Der Fahrgastverband fordert die GdL daher auf, den Warnstreik unverzüglich abzusagen und der Eisenbahn nicht mutwillig weitere Schäden zuzufügen.
„Obwohl die Deutsche Bahn bereits ein Angebot vorgelegt hat, hat die GdL nach nur anderthalb Verhandlungsrunden die Gespräche für gescheitert erklärt und sogar schon vorher die Urabstimmung eingeleitet. Herr Weselsky will sich offenbar nicht einigen, sondern legt es auf Streik an“, beurteilt Malte Diehl, Vorsitzender des PRO-BAHN-Landesverbandes die Situation. „Das ist inakzeptabel, zumal der öffentliche Personenverkehr Teil der Daseinsvorsorge ist und deswegen besondere Umsicht in Tarifverhandlungen zu erwarten wäre.“
PRO BAHN sieht natürlich die Notwendigkeit, Lokführern und anderen Beschäftigten der Deutschen Bahn und anderer Eisenbahnunternehmen ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen. Wenn man aber ohne Kompromissbereitschaft an objektiv unerfüllbaren Forderungen wie der 35-Stunden-Woche im Schichtdienst festhält und sogar noch lapidar erklärt, der Personalmangel gehe einen nichts an, dann ist das ein unverantwortliches Verhalten der Spartengewerkschaft. Offenbar geht es nur darum, im Machtkampf mit der zweiten Eisenbahnergewerkschaft EVG Boden gutzumachen.
„Schon heute leiden wir Fahrgäste unter massiven personalbedingten Zugausfällen bei praktisch allen Eisenbahnunternehmen. Der jüngst vorgestellte Ersatzfahrplan bei Metronom mit noch drastischeren Einschnitten als zuvor ist dafür ein gutes Beispiel. Eine sofortige Verkürzung der Arbeitszeit um ca. 10 Prozent bei der Deutschen Bahn würde zu noch mehr Zugausfällen führen; so schnell kann kein Arbeitgeber seine Belegschaft vergrößern“, erläutert Diehl das Problem mit der Kernforderung der GdL. „Hier müssen Arbeitgeber und Gewerkschaft gemeinsam tragfähige Lösungen erarbeiten. Dies scheitert derzeit aber an der Kompromisslosigkeit der GdL.“
PRO BAHN Niedersachsen/Bremen erneuert daher die Forderung an Tarifparteien und Politik, endlich einen Garantiefahrplan auf den Weg zu bringen, der auch bei Arbeitskämpfen eingehalten wird, und wenigstens ein Minimum an Mobilität ermöglicht. Genauso wenig wie wir es akzeptieren würden, wenn aufgrund eines Streiks die Wasserversorgung zusammenbräche, können wir als Fahrgäste es hinnehmen, wenn beispielsweise wichtige, seit Monaten anstehende Arzttermine nicht wahrgenommen werden können, weil streikbedingt kein Zug fährt.
Der Fahrgastverband ruft Fahrgäste in Niedersachsen und Bremen ferner auf, während der Streikdauer möglichst auf andere Verkehrsunternehmen, die nicht bestreikt werden, auszuweichen. Das ist leider im Nahverkehr nur eingeschränkt und im Fernverkehr so gut wie gar nicht möglich.
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