PRO BAHN
Schleswig-Holstein - Hamburg
Straßenbahn Lübeck: Analyse bescheinigt hohe Nachfrage und empfiehlt tiefere Prüfung https://pro-bahn-sh.de/strassenbahn-luebeck-analyse-bescheinigt-hohe-nachfra... Oct 1st 2024, 15:13
Das am Freitag veröffentlichte Gutachten über das Potenzial für ein modernes Straßenbahnsystem in Lübeck weist nicht nur die generelle Machbarkeit nach, sondern hat auch bereits Trassenkorridore ausfindig gemacht, die sich als besonders straßenbahnwürdig herausstellen.
Die Gutachter haben mit hoher Sensitivität die Besonderheiten Lübecks als Weltkulturerbestadt betrachtet und ansprechende Lösungen für sensible Bereiche, wie rund um das Holstentor, die Innenstadtdurchfahrten oder das Burgtor skizziert.
Abschließend empfehlen die Gutachter, diese Erkenntnisse weiter zu vertiefen.
Die wirtschaftliche Betrachtung bringt keine Überraschungen, so Julian Gebler vom PRO BAHN Regionalverband Lübeck: „Mit 900 Millionen Euro bewegen wir uns auf einer Höhe mit der Kieler Stadtbahn, deren Einführung bereits vor Jahren mit einer breiten Mehrheit beschlossen wurde. Durch die Förderung der Einführungskosten von bis zu 90% durch Land, Bund und EU, erhält die Landeshauptstadt ein effizientes Verkehrssystem, das viel weniger Kosten pro Fahrgast verursacht, als ein reines Bussystem.“
Das Lübecker Gutachten kommt für die Hansestadt zu einem ähnlichen Zwischenergebnis, so Gebler weiter: „Die Bürgerschaft hat die Verwaltung beauftragt den öffentlichen Personennahverkehr so zu ertüchtigen, dass mit diesem 20% aller in Lübeck zurückgelegten Wege erfolgen sollen. Die Klimaziele wären sonst nicht zu erreichen.“
Im ergänzende Gutachten „Verkehrswendeszenario“ wird festgestellt, dass dies mit einem reinen Bussystem nicht zu schaffen sei, da selbst bei einer Verdoppelung der Kapazitäten nicht mehr als 16% der täglichen Wege mit dem Bus bewältigt werden könnten. Selbst wenn das Ziel von 20% dennoch erreichbar wäre, sind mit bereits die 16 % mit einem enormen Mehraufwand von Fahrzeugen und Personal verbunden, welcher in Zeiten von knappen Haushalten und Personalmangel die nächste Hürde aufzeigt. Dass insbesondere die Straßen in der Altstadt diesen Bus-Mehrverkehr sowieso nicht aufnehmen können, ist dann bereits der nächste Flaschenhals.
Das Gutachten zeigt, dass die Straßenbahn mit einer Angebotsausweitung von nur 8% diese verbindlichen Ziele erreichen kann und dabei noch Kapazitäten für zukünftige Fahrgastzuwächse hat.
PRO BAHN zeigt sich daher sehr erstaunt, dass die Verwaltung empfiehlt, die tiefere Betrachtung abzulehnen. „Für die Ablehnung trotz positivem Ausgang, und das auch noch ohne Alternativen zur Aufgabenerfüllung aufzuzeigen, erwarten wir eine sachliche Erklärung“, so Gebler.
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