Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Aktuelle Meldungen vom Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Schweiz - Studie zur Steigerung des öV-Anteils
https://www.pro-bahn.de/aktuell/2025/53.html
Mar 12th 2025, 22:52
Das Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV) hat im Auftrag des Parlaments eine Studie erstellen lassen, die aufzeigen soll, welche Ansätze es gibt, um den Anteil des öffentlichen Verkehrs (öV) am Gesamtverkehr zu steigern (Direktlink). Die Studie zeigt 20 mögliche Massnahmen auf, die fünf Handlungsfeldern zugeordnet werden. Diese Handlungsfelder werden dann zum einem nach Verlagerungspotenzial priorisiert, zum anderen wird ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis und der Umsetzungshorizont bewertet. Deutlich angesprochen wird auch, dass eine stärkere Verlagerung nur erreicht werden kann, wenn durch Push-Maßnahmen im Bereich des motorisierten Individualverkehrs (MIV) dieser unattraktiver und teurer gemacht wird.
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Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Aktuelle Meldungen vom Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Deutschlandticket im ländlichen Raum
https://www.pro-bahn.de/aktuell/2025/52.html
Mar 12th 2025, 19:55
Oft wird argumentiert – zum Beispiel vom bayerischen Verkehrsminister –, dass das Deutschlandticket nur Bürgern von großstädtischen Ballungsräumen Vorteile bringt, während seine Wirkung in ländlich strukturierten Regionen eher verpufft. Der Nordhessischer Verkehrsverbund NVV widerspricht dieser These. Sein Einzugsgebiet außerhalb der Stadt Kassel definiert der Verbund als überwiegend ländlich, auch wenn darin einige Klein- und Mittelstädte enthalten sind. Trotzdem wurden außerhalb Kassels 40 Prozent der Deutschlandtickets verkauft. Die Fahrgastzahlen im regionalen Busverkehr sind um 10,3 Prozent gestiegen. Der NVV weist als Begründung u.a. auf sein Konzept "Jedes Dorf – jede Stunde" hin. Die Ergebnisse des NVV wurden durch eine Masterarbeit wissenschaftlich begleitet.
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Fahrgastverband PRO BAHN Bayern
Aktuelle Meldungen vom Fahrgastverband PRO BAHN Bayern e.V.
Polizei und Bundeswehr unterstützen Ilztalbahn
https://www.pro-bahn.de/bayern/aktuell_one_bayern.php?sel_id=51&sel_jahr=20…
Mar 12th 2025, 12:36
Die Passauer Neue Presse berichtet über Aussagen des Freyunger Bundeswehrkommandeurs und des Zuständigen für die Freyunger Fortbildungsinstitut der Landespolizei. Beide machen deutlich, dass aus ihrer jeweiligen Sicht eine Reaktivierung der Ilztalbahn im Regelverkehr wichtig sei. Bleibt zu hoffen, dass sich der Freistaat Bayern und die BEG diesen Argumenten nicht entziehen kann. Die Bundeswehr ist in Freyung mit ungefähr 460 Soldaten vertreten, die die Bahn teils für Wochenendheimfahrten nutzen könnten. Bezüglich der Ertüchtigung der Infrastruktur sind auch die Bundeswehrwünsche nach Fahrzeugtransport interessant. Die Bayerische Polizei schätzt wöchentlich etwa 140 Übernachtungen in ihrem Fortbildungszentrum. Die damit verbundene Reisetätigkeit würde durch eine Bahnverbindung deutlich erleichtert.
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Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Aktuelle Meldungen vom Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Kürzungen auf ICE-Linie Dresden–Rhein/Main
https://www.pro-bahn.de/aktuell/2025/50.html
Mar 12th 2025, 11:13
Mittels einer Pressemitteilung protestiert der Fahrgastverband PRO BAHN Mitteldeutschland gegen die gestern über einen Medienbericht bekanntgewordenen Kürzungen im ICE-Verkehr zwischen Leipzig und Dresden. Hintergrund ist, dass sich die DB von den Zügen der Baureihe 415 trennen will, so dass auf der Linie Dresden–Leipzig–Rhein/Main nur die Baureihe 411 verbleibt. Bisher fahren die Züge oft als Kombination 411/415, so dass ab Sommer meist kürzere Züge unterwegs wären. Zudem droht der Wegfall des letzten ICE am Abend. Verschiedene Optionen eines Ersatzkonzepts, auch der Entfall von Zügen anderer Linien, werden in einem Forenbeitrag erörtert. Unter anderem wird das Sanierungsprogramm S3 der DB für die Entwicklung verantwortlich gemacht.
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PRO BAHN
Schleswig-Holstein - Hamburg
Hein Lüttenborg braucht Starthilfe
https://pro-bahn-sh.de/hein-luettenborg-braucht-starthilfe/
Mar 11th 2025, 14:29
Seit knapp 2 Jahrzehnten sind keine Züge mehr auf den Schienen zwischen Malente und Lütjenburg gefahren. Zwei Vereine wollen das ändern und zur 750-Jahr-Feier der Stadt Lütjenburg im Sommer 2025 Ausflugsfahrten mit historischen Schienenbussen anbieten. Dafür bitten sie um Spenden.
Ziel ist es, im Juli den Betrieb aufzunehmen und dann jeden Sonntag bis in den Oktober zwischen Malente und Lütjenburg zu fahren.
Dafür sollen zwei historische MAN-Triebwagen nach Lütjenburg transportiert werden. Zusätzlich sind ein sicherer Unterstand in Lütjenburg und Gleisarbeiten geplant. Die Schienenbusse werden auf der Straße angeliefert, da das Gleis nach Lütjenburg seit einigen Jahren nicht mehr an die Strecke Kiel-Lübeck angeschlossen ist.
Das alles wird etwa 100.000 Euro kosten und der Verein HEHS bittet um Spenden:
Spendenkonto:
Historische Eisenbahn Holsteinische Schweiz e. V.
DE92 2105 0170 1005 1690 55
Der Verein ist gemeinnützig und stellt entsprechende Spendenbescheinigungen aus. Er sammelt die Spenden im Auftrag der beteiligten Vereine und Gebietskörperschaften.
Hinter dem Vorhaben stehen zwei Vereine. Der Erhalt der als Hein Lüttenborg bekannten Strecke wird seit 2020 vom Schienenverkehr Malente-Lütjenburg e.V. gefördert. Aus dem Verein heraus wurde eine Betriebsgesellschaft gegründet und die Strecke vor einigen Jahren gekauft. Seither werden vor allem Draisenfahrten angeboten.
2022 gründete sich der Historische Eisenbahn Holsteinisches Schweiz e.V., um auf der Strecke musealen Verkehr anzubieten. Dafür wurden zunächst zwei Triebwagen des MAN Schienenbusses erworben. Zwischenzeitlich kamen noch ein Steuerwagen und ein Beiwagen dazu. Nach Lütjenburg sollen der Triebwagen VT 23 aus dem Jahr 1956 und der Steuerwagen VS 12 aus dem Jahr 1957 transportiert werden. Der Steuerwagen wurde gerade aufgearbeitet, der Triebwagen ist schon seit einem Jahr in Schleswig-Holstein auf Sonderfahrten unterwegs.
Besonderheit des VS12 ist, dass er 1969-1977 in Schleswig-Holstein bei der AKN im Einsatz war.
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Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Aktuelle Meldungen vom Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Fast überall zu wenig ÖPNV-Ausbau
https://www.pro-bahn.de/aktuell/2025/49.html
Mar 11th 2025, 11:14
Um die in Deutschland beschlossenen Klimaziele zu erreichen, müsste das Angebot im ÖPNV jährlich um 4,5 Prozent wachsen. Greenpeace hat die 30 größten deutschen Städte verglichen, und stellt fest, dass dieser Wert fast nirgendwo erreicht wird. Lediglich Leipzig schafft es mit 7,3 Prozent seinen ÖPNV-Angebot angemessen weiter zu entwickeln. Negativ fällt Berlin mit einem Schrumpfkurs von minus 3,5 Prozent auf, aber auch in Kiel, Köln, Frankfurt und Karlsruhe ist das Angebot in den letzten zwei Jahren merklich geringer geworden. Wachstumsraten von mehr als einem Prozent pro Jahr erreichen bisher Nürnberg, Aachen, Münster, Dresden, Chemnitz und Bonn. Allerdings zeigen Meldungen aus Dresden und Chemnitz, dass in weiteren Städten, zu denen laut Greenpeace auch Nürnberg gehört, ein Negativtrend schon geplant ist. Greenpeace fordert vom Bund mehr Mittel und konkretere Pläne zum ÖPNV-Ausbau sowie einen bundesweiten Mindeststandard. Zu den Forderungen gehört, das Deutschlandticket zu erhalten, günstiger zu machen und durch ein Sozialticket zu ergänzen.
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PRO BAHN Landesverband Berlin/Brandenburg e.V.
Fahrgastverband PRO BAHN
IC 17 zwischen Elsterwerda – Berlin – keine Nahverkehrstickets mehr ab Dezember?
https://www.pro-bahn-berlin-brandenburg.de/2025/03/10/ic-17-zwischen-elster…
Mar 10th 2025, 12:01
Die Deutsche Bahn hat einen Vertrag auf Anerkennung von Nahverkehrstickets auf drei Fernverkehrstrecken im Raum Berlin-Brandenburg zum Jahresende gekündigt. Betroffen sind davon die IC-Verbindungen Berlin-Cottbus, Elsterwerda-Berlin und Berlin-Prenzlau.
Zwischen Elsterwerda, Doberlug-Kirchhain, Flughafen BER und und Berlin Hbf können Fahrgäste seit einigen Jahren Nahverkehrstickets des VBB-Tarifs nutzen, seit dem 24. November 2023 wird auch das Deutschlandticket anerkannt.
Nun hat die Deutsche Bahn eine entsprechende vertragliche Vereinbarung gekündigt mit dem Verweis auf eine zu hohe Auslastung der Züge durch das Nahverkehrsangebot. Die Deutsche Bahn hat nach Medienberichten mehr Geld von den Ländern Berlin und Brandenburg zur Aufrechterhaltung der Anerkennung von Nahverkehrstickets gefordert. Eine Einigung kam offenbar nicht zustande. Nach Aussage des Brandenburger Verkehrsministers Detlef Tabbert hätten sich die Kosten für die Länder mehr als verdreifacht. Statt der Nahverkehrsanerkennung in IC-Zügen sollen künftig mehr Regionalzüge auf den betroffenen Strecken fahren.
Wie das konkret aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Vor Einführung der IC-Linie 17 mit Unterwegshalten in Elsterwerda und Doberlug-Kirchhain verkehrten die aktuell ab Finsterwalde fahrenden Züge des heutige RE8 als Verstärker ebenfalls ab Elsterwerda via Doberlug-Kirchhain nach Berlin, allerdings ohne Stopp am BER. Mit Einführung des IC17 sollten sich der langsamere RE und der schnelle IC in etwa zu einem stündlichen Angebot zwischen Elsterwerda, Doberlug-Kirchhain und Berlin ergänzen. Die Realität sieht indes anders aus. Heute fährt der RE8 wenige Minuten nach dem IC ab Elsterwerda und Doberlug-Kirchhain mit relativ wenigen Fahrgästen und füllt sich erst nördlich von Doberlug-Kirchhain. Fahrgäste mit VBB-Fahrausweisen und Deutschlandtickets in Elsterwerda und Doberlug-Kirchhain nutzen schon wegen der deutlich kürzeren Reisezeit mehrheitlich den IC. Der RE8 ist zwischen Elsterwerda und Berlin Hbf ca. 50 Minuten länger unterwegs als der IC17. So haben Elsterwerda und Doberlug-Kirchhain heute quasi keine stündliche Verbindung nach Berlin, sondern nur einen 2-stündlichen Takt mit zwei aufeinander fahrenden Zügen.
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Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Aktuelle Meldungen vom Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
#CrossChannelRail
https://www.pro-bahn.de/aktuell/2025/48.html
Mar 9th 2025, 14:23
2022, 2023 und 2024 hat Jon Worth unter dem Motto #CrossBorderRail Optionen für die Verbesserung grenzüberschreitender Bahnverbindungen analysiert und dokumentiert. Sein neues Projekt heißt #CrossChannelRail und beschäftigt sich mit Ideen und Möglichkeiten neuer Ziele in europäischen Ländern für Züge durch den Kanaltunnel von und nach London. Wer seine Reise verfolgen möchte, wird auf seinem Blog sowie auf Social Media fündig. Auch dieses Mal gibt es Gelegenheiten ihn zu treffen oder ihn ein Stück zu begleiten.
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Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Aktuelle Meldungen vom Fahrgastverband PRO BAHN e.V.
Oberleitungsschäden durch Akku-Züge
https://www.pro-bahn.de/aktuell/2025/47.html
Mar 7th 2025, 14:47
Ein Artikel des Fahrgastverbands PRO BAHN Schleswig-Holstein/Hamburg erläutert die Hintergründe von Oberleitungsschäden, die beispielsweise in Kiel durch Akku-Züge verursacht wurden. Ursache war immer, dass am Ende eines Abschnitts mit Oberleitung vergessen wurde, den Stromabnehmer einzufahren. Im Artikel werden auch verschiedene Lösungsansätze vorgestellt, die kurzfristig oder mittelfristig helfen können, die Probleme in den Griff zu bekommen.
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PRO BAHN
Schleswig-Holstein - Hamburg
Oberleitungsschäden durch Akku-Züge: Lösung in Sicht
https://pro-bahn-sh.de/oberleitungsschaeden-durch-akku-zuege-loesung-in-sic…
Mar 7th 2025, 11:55
In den letzten Wochen war der Eisenbahnknoten Kiel zwei Mal für mehrere Stunden wegen Oberleitungsschäden gesperrt. Fahrgäste strandeten für Stunden vor Kiel, in Flintbek und Hassee, die Züge aus Lübeck fuhren gar nicht, viele Menschen warteten stundenlang auf einen Ersatzverkehr.
Es war nicht das erste Mal, dass einer der neuen Akku-Züge die Oberleitung in Kiel heruntergerissen hat. Hier ist es wegen der vielen Züge und Strecken besonders gravierend, aber auch in Lübeck, Heide, Neumünster, Rendsburg und Bad Schwartau ist es schon passiert. Wir haben mehr als zwei Dutzend Zwischenfälle gezählt (teils ohne Auswirkungen auf den Bahnverkehr).
Hintergrund:
Ursache war immer, dass ein Akku-Zug mit gehobenem Stromabnehmer in eine Strecke ohne Oberleitung gefahren ist. Die Oberleitung fällt und steigt, der Stromabnehmer wird deswegen immer leicht gegen sie gepresst, damit er ihr folgen kann. Hört die Oberleitung allerdings auf, steigt der Stromabnehmer in die maximale Auslenkung und kann so Schaden anrichten. Auch wenn der Stromabnehmer noch nach unten schnellt, ist es häufig zu spät, um Schäden zu verhindern.
Endet die Oberleitung, aber behalten die Nachbargleise ihre, so können etwa deren Tragseile getroffen werden. In den letzten Wochen ist das zwei Mal bei Fahrten in die Abstellgleise unter der Gablenzbrücke passiert. Bei Schäden an der Oberleitung muss diese zur Kontrolle und Schadensbehebung sie teils großräumig abgeschaltet werden – mit entsprechenden Folgen für den Verkehr.
Ursache: Menschliche Fehler
Die Triebfahrzeugführer:innen tragen die Verantwortung dafür, dass der Stromabnehmer gesenkt wird. Für sie steht auch die Signaltafel „EL6“ neben dem Gleis, an der nicht mit gehobenem Stromabnehmer vorbeigefahren werden darf. Die Tafeln stehen aber so nah am Oberleitungsende, dass in der Regel nicht mehr rechtzeitig gebremst werden kann.
Aus unserer Sicht kann dem Fahrpersonal kein pauschaler Vorwurf gemacht werden, denn solche Fehler sind menschlich und nach Schichten von bis zu 11 Stunden oder nach einem unangenehmen Gespräch mit einem Fahrgast gut vorstellbar. Man kann davon ausgehen, dass auch ein sehr aufmerksamer Mensch beim 10.000 Mal einen Fehler macht. Nach unserer Rechnung muss etwa 500 Mal am Tag der Stromabnehmer im Akku-Netz gesenkt werden – wenn etwa alle 3 Wochen so ein Fehler passieren würde, wären wir daher nicht überrascht.
erixx und Nordbahn haben seit den ersten Unfällen einiges getan, um die Unfälle zu vermeiden. Es wurde immer wieder nachgeschult und an Gedächtnisstützen und Routinen gearbeitet. Jede Fahrt muss beim Fahrdienstleiter angemeldet werden und der fragt routinemäßig auch nach, ob der Stromabnehmer gesenkt wurde. erixx hat diverse Dienstanweisungen erteilt. So darf nicht mehr mit gehobenem Stromabnehmer gefahren werden und vor Abfahrt muss das Personal aussteigen und sich vergewissern, dass die Stromabnehmer unten sind.
Dass es dennoch weiter geschehen ist, zeigt ganz klar, dass es sich um einen nie ganz auszuschließenden menschlichen Fehler handelt. Selbst erfahrenem Personal ist es schon passiert und die Nordbahn ist genauso betroffen wie die SWEG, die etwas später Zeit in Baden-Württemberg ein Akku-Netz übernommen hat und ebenfalls einige Unfälle verursacht hat.
Bis dahin halten wir es aber für sinnvoll, wenn auch die DB InfraGO als Infrastrukturbetreiberin zusätzliche oder bessere Schilder zur Warnung aufstellt. Zum Teil sind sie heute stark verdreckt oder stehen ungünstig. Die DB darf sich nicht darauf ausruhen, die Schilder richtlinienkonform aufgestellt zu haben, denn sie kann hier mit kleinen Maßnahmen zur Entschärfung des Problems beitragen. Lösen werden Schilder das Problem zwar nicht, denn die Triebfahrzeugführenden wissen in der Regel, wo sie den Stromabnehmer senken müssen, sind ja schon hunderte Male daran vorbeigefahren – sie glauben aber eben, sie hätten es schon getan. Die Schilder sind daher eine bloße Erinnerung. Langfristig sollten die Oberleitungen an den kritischen Übergängen von elektrifizierten zu nicht-elektrifizierten Strecken so (um)gebaut werden, dass Bedienfehler des Fahrzeugpersonals nur geringe Auswirkungen haben.
Ohne technische Lösung wird es weitere Unfälle geben
Das Fahrpersonal darf hier nicht alleine gelassen werden, es braucht eine technische Lösung.
erixx hat eine solche Lösung selber entwickelt. Die Triebfahrzeugführer:innen haben eine App auf dem Dienst-Smartphone, über die mit der Leitstelle kommuniziert werden kann. Die App kennt auch den Fahrplan und wurde so erweitert, dass sie an den richtigen Punkten an das Senken des Stromabnehmers erinnert. Das System hat zu einer deutlichen Reduzierung der Vorfälle geführt. Die Nordbahn hat ein vergleichbares System für ihre App entwickeln lassen und wird es bald einsetzen.
Der Schutz durch die App ist aber begrenzt. So hilft sie nicht bei Rangierfahrten, da diese keinen Fahrplan haben. Und gerade die waren zuletzt bei der Nordbahn das Problem. Idealerweise sollte deswegen die Gefahr durch die Software des Akku-Zugs gebannt werden. Die kennt auch den Zustand des Stromabnehmers und kann so präziser warnen.
Diese Funktion ist Teil des geplanten Fahrassistenten, der aber noch nicht eingespielt wurde. Wie bei so vielem an den Fahrzeugen werden mit dem Assistenten neue Wege beschritten, die Entwicklung hat sich deswegen erheblich verzögert. Das System soll etwa Empfehlungen zu einer energiesparenden Fahrweise geben. Allerdings braucht es dafür einiges an präzisen Daten und es gibt auch Sicherheitsbedenken. So wollten erixx und Nordbahn das System nicht einsetzen, wenn es zu Fehlern verleitet. Etwa indem eine Geschwindigkeit empfohlen wird, die höher ist als es der Fahrdienstleiter kurzfristig angeordnet hat – in den meisten Fällen weiß der Mensch nämlich immer noch mehr als die Maschine.
Allerdings hat Stadler das System jetzt den Wünschen der Verkehrsunternehmen angepasst und nach zufriedenstellenden Testfahrten wird es die Nordbahn es in den nächsten Wochen intensiv im Alltag testen und das Personal schulen. Sollte die Einführung gelingen, erwarten wir eine massive Reduzierung der Unfälle, denn das System weist viel präziser auf oberleitungslose Abschnitte hin als die Apps der Verkehrsunternehmen.
Mit dem neuen, europäischen Zugsicherungssystem ETCS wird das Problem endgültig Geschichte sein. Es kennt die Signalbegriffe „Stromabnehmer heben/ senken“, die per Funk übertragen werden und die das Fahrzeug autonom umsetzen kann. Die schleswig-holsteinischen Fahrzeuge sind dafür vorbereitet, es wird aber noch einige Jahre dauern, bis das System landesweit ausgerollt sein wird.
Bewertung:
Wir waren von Beginn an hochzufrieden mit den Akku-Zügen. Sie sind nicht nur klima- und umweltfreundlich, sondern sind auch leistungsfähiger und bieten eine deutliche Steigerung des Fahrkomforts. Die Startprobleme hielten sich für in völlig akzeptablen Grenzen. Die Oberleitungsunfälle bleiben allerdings ein gravierendes Problem.
Seit den ersten Unfällen Ende 2023 haben wir mit allen Beteiligten Gespräche geführt und auf eine Lösung gedrängt. Nach unserer Kenntnis waren sich alle schon Jahre vor der Auslieferung einig, dass die Kontrolle durch das Fahrpersonal ausreichend ist. Das schließt das Eisenbahnbundesamt genauso ein wie den Hersteller Stadler, die NAH.SH und der Infrastrukturbetreiberin Deutsche Bahn. Wir machen niemandem zum Vorwurf, das spätere Ausmaß des Problems falsch eingeschätzt zu haben, denn auch wir waren davon genauso überrascht wie erfahrene Betriebseisenbahner. Hinterher ist man eben immer schlauer. Aus unserer Sicht wurde die Einführung dieser Fahrzeuge wurde alles in allem gut gemacht.
Die Reaktion auf die dann auftretenden Probleme hätte aber besser sein können.
In der Rückschau kritisieren wir vor allem eines: Die Beteiligten hätten stärker gemeinsam Verantwortung übernehmen können. Viel zu oft wurde auf die Verantwortung der Verkehrsunternehmen und letztlich des Fahrpersonals hingewiesen. Dabei hätte insbesondere NAH.SH zur Lösung beitragen können, wenn sie bei der Entwicklung des Fahrassistenten deutlich pragmatischer gewesen wäre. Nichts hat aus technischen Gründen dagegen gesprochen, beim Fahrassistenten zumindest die Oberleitungsfunktion vorzeitig freizuschalten. Es war aus unserer Sicht reiner Formalismus, dass auf die Auslieferung des Komplettsystems bestanden wurde.
Die Einführung dieses neuen Fahrzeugtyps ist und bleibt eine starke Leistung aller Beteiligten. Es hat sich aber gezeigt, dass das Lagerdenken bei der Eisenbahn immer noch ein Problem ist.
Kontakt:
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN und Pressesprecher des Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0172-2673784, e-mail: k.naumann(a)pro-bahn.de
Stefan Barkleit, Vorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0151-51462156, e-mail: barkleit(a)pro-bahn-sh.de
Jan Niemeyer, Mitglied des Landesvorstandes des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg, mobil: 0157-92358603, e-mail: niemeyer(a)pro-bahn-sh.de
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